Im Ueno-Park in Tokyo finden sich frühe Zeugnisse der japanischen Architektur auf dem Weg zur Moderne. Heute inspirieren japanische Architekten die postmoderne Architektur auf der ganzen Welt.

Die Unterschiede konnten nicht größer sein. Trotzdem reisten westliche Architekten am Begin des 20. Jahrhunderts nach Japan. Sie wollten die traditionelle japanische Bauweise kennenlernen und sich mit der Einfachheit, Naturverbundenheit und Funktionalität der Gebäude auseinandersetzen. So reisten Frank Lloyd Wright  und Le Corbusier für längere Arbeitsaufenthalte nach Japan. Andere, wie Ludwig Mies van der Rohe, Bruno Taut und Adolf Loos ließen sich von der japanischen Architektur und deren Zweckmäßigkeit inspirieren.

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Die traditionelle japanische Architektur ist ehrlich in den Materialien und lässt die Konstruktion der Gebäude, das Tragwerk immer sichtbar.

Japanischen Ideen flossen ein in die Prinzipien der modernen Architektur, die Le Corbusier und Pierre Jeanneret für den Bau der  Stuttgarter Weißenhofsiedlung 1927 formulierten. Vor allem im Woh-nungsbau fanden die Ideen einer an die Bedürfnisse des Menschen angepassten Planung großen Anklang. Funktionalität und Flexibilität standen im Mittelpunkt.

In Japan hatte man jedoch inzwischen andere Probleme. Nach einem Großbrand im Ginza-Viertel in Tokyo 1872 hatte man beim Wiederaufbau auf Backsteinbauten nach europäischem Muster gesetzt. Das große Kantō-Erdbeben von 1923 zeigte aber, dass diese Bauweise für Japan ungeeignet war. Die japanischen Architekten  setzten fortan auf Stahl und Stahlbeton. Sie lernten schnell von ihren westlichen Vorbildern und Lehrern.

An den Museumsbauten im Ueno-Park in Tokyo ist dieser Prozess noch heute nachvollziehbar.

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Der kubische Bau des Museums für westliche Kunst im Ueno-Park in Tokyo ist heute Bestandteil des Weltkulturerbes der Bauwerke von Le Corbusier.
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Die Konzerthalle Bunka Kaikan von 1961 ist ein Beispiel für einen modernen Bau in rohem Beton im Ueno-Park in Tokyo.

Das 1930 fertiggestellte Gebäude des Museums der Naturwissenschaften geht noch auf einen traditionellen Entwurf von Le Corbusier zurück.  Es ist einer der ersten Stahlbetonbauten auf dem Gelände. Das Museum für Westliche Kunst von 1957 folgt bereits einer komplett anderen Formensprache. Kubische  Grundstruktur und flexible Raumnutzung sind hier die Stichwörter. Das Gebäude ist im Zusammenhang mit dem Gesamtwerk von Le Corbusier heute Weltkulturerbe. Schließlich ist das Gebäude des Kulturzentrums Bunka Kaikan ein Beispiel des Architekturstils des Brutalismus. Es wurde 1961 von dem japanischen Architekten Maekawa Kunio, einen Schüler Le Corbusiers, gebaut.

In den Folgejahren entwickelte sich die Moderne in Japan eigenständig weiter. Davon zeugen das 253 m hohe Rathaus von Tokyo (Kenzō Tange, 1991)  oder die Wolkenkratzer von Shinjuku.

Anfang des 20. Jahrhunderts reisten westliche Architekten nach Japan, um die dortige Bauweise kennenzulernen. Das war der Ausgangspunkt für die Entwicklung der modernen Architektur in Japan. Heute sind japanische Architekten wie Tadao Andō oder Kenzō Tange international erfolgreich und auch mit zahlreichen Bauten in Europa und Nordamerika vertreten.

Literatur:
/1/ https://www.unesco.de/kultur-und-natur/welterbe/welterbe-weltweit/architektonisches-werk-le-corbusier
/2/ https://www.deutschland.de/de/japan-und-das-bauhaus
/3/ http://www.unprivatehousing.com/topic/research/rezeption%20in%20der%20Moderne.htm
/4/ https://www.awmagazin.de/architektur/japanische-architekten
/5/ https://de.wikipedia.org/wiki/Japanische_Architektur
/6/ https://www.houzz.de/magazin/wie-frank-lloyd-wright-die-moderne-japanische-architektur-inspirierte-stsetivw-vs~68716372
Die Webseiten wurden am 12.12.2023  abgerufen.

Die Gebäude finden sich im Ueno-Park in Tokyo und im Zentrum in Shinjuku.

Ich danke Frau Dr. Gabriele Disselhoff für die Anregung zu diesem Artikel.

Download als Printversion:  193_Ueno-Park_Japan_K97-2023